Red Nights

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    Originaltitel: Nuits rouges du bourreau de jade, Les
    Herstellung: Hongkong | Belgien | Frankreich, 2009
    Regie: Julien Carbon,Laurent Courtiaud
    Darsteller: Frédérique Bel,Carrie Ng,Carole Brana,Stephen Wong Cheung-Hing u.a.
    Genre: Thriller | Giallo
    Laufzeit: 97:22 Minuten (DVD), 101:23 Minuten (Blu-ray)
    Freigabe: Deutschland (FSK Keine Jugendfreigabe/ab 18)
    Kinostart: 14. Oktober 2010 (Ersterscheinung)


    Veröffentlichungen:
    Blu-ray & DVD : Mad Dimension (Deutschland)


    Trailer:
    https://www.youtube.com/watch?v=M5exHckicno


    Inhalt:
    Die Französin Catherine hat ihren Freund ermordet um an eine kleine Truhe zu kommen.
    Diese hölzerne Schatulle enthällt eine kleine Phiole die "Der Schädel des Jade-Henkers" genannt wird und ein Gift beinhaltet.
    Die Legende besagt dass die Phiole einst dem dem ersten chinesischen Kaiser gehörte und das Gift darin einzigartig sei.


    Die hochwirksame Substanz lähmt nämlich ihre Opfer, hält sie bei vollem Bewusstsein und steigert zudem noch die Lust und Befriedigung an Schmerz und Folter.
    Da ein Triaden-Boss aus Hong Kong imenses Interesse an dem Jade Fläschen angemeldet hat reist die von Interpol gesuchte Killerin in die Millionenmetropole um die Ampulle an den höchstbietenden zu verkaufen.


    Doch der Gangster ist nicht der einzige Interessent und auch die sadistisch veranlagte Parfüm-Industrielle Carrie Chan - die sexuelle Befriedigung in bizarren Praktiken findet - will diese sagenumwobene Substanz für sich.
    Carrie gibt Sandrine - einer anderen Französin die in Hong Kong lebt - den Auftrag Kontakt mit Catherine in Kontakt zu tretten damit Carrie die Phiole kaufen kann.
    Da der Preis durch die vielen Interessenten extrem gestiegen ist beschließt Carrie das Gift Catherine nach einem Mordversuch am vereinbarten Treffpunkt einfach zu entreißen.


    Catherine kann schwer verletzt entkommen, will das Geld und hat einen Plan ausgetüffelt - bei der Präsentations-Party zu Carrie's neuem Parfüm entführt sie Sandrine.
    Ein Kampf auf Leben und Tod zwischen den verfeindeten Parteien ist unumgänglich und wird das ein oder andere Opfer fordern.....


    Meine Meinung:


    "Hätte Dario Argento je einen Film in Hong Kong gedreht, wäre RED NIGHTS dabei rausgekommen"



    Diese Aussage des Backcovers der DVD/Blu-ray kann man ohne jegliche Einwände auch so im Raum stehen lassen und man merkt das die beiden Regisseure Julien Carbon und Laurent Courtiaud für ihr Regiedebüt die Gialli - allen voran die von Meister Argento - intensiv studiert haben.
    Von den Kameraeinstellungen, über endlos anmutende Kamerafahrten, das Spiel mit Licht und Schatten bis hin zu den artifiziell ausgeleuchteten Sets in Rot, Blau und Gelb ist hier wirklich alles gegeben was ein Fan der italiensichen Genre Filme sich wünscht.


    Um das ganze aber nicht wie ein Argento oder Bava Plagiat wirken zu lassen und RED NIGHTS etwas Innovation und Eigenständigkeit zu verleihen, wurden hier bewußt Elemente des bei Fans beliebten CAT III hinzugefügt.
    Auch hier merkt man das die beiden Regisseure ihre Hausaufgaben gemacht haben und mit Gialli sowie dem CAT III Genre bestens vertraut sind.
    RED NIGHTS ist ein gelungener Beweis das ein fundiertes genrebezogenes Wissen, eine hohe Motivaiton und die nötige Detailverliebheit beste Voraussetzungen dafür sind einen Hybrid wie er hier geboten wird erfolgreich zu inszenieren.
    Der Ästhetik von Argento, Bava und Konsorten wird ein Schuß erotische Bondage und S/M Thematik a la TOKYO DEKADENZ hinzugegeben und gepaart mit 's AUDITION und IMPRINT - dies ist in meinen Augen die beste Definition um dieses Konglomerat zu beschreiben.
    Bei RED NIGHTS kann man wirklich sagen das hier nahezu jede Einstellung und Kamerafahrt perfekt inszeniert und bestens durchdacht ist - hier wurde der Fokus sehr stark auf das Visuelle gerichtet.



    Kritikpunkt für einige Betrachter könnte eventuell die ruhige und langsame Inszenierung von RED NIGHTS sein und auch das die Story nichts wirklich innovatives ist - anhand dieser Kriterien dem Film aber eine schlechte Bewertung zu geben wäre aber nicht gerechtfertigt!
    Grade der ruhige Stil des Films ist meiner Meinung nach das, was die Faszination an RED NIGHTS ausmacht und den Zuschauer auch in den Bann zieht - bei schellen Schnitten und hektischer Kameraführung würde nämlich einiges von der erwähnten Gialli-Ästhetik auf der Strecke bleiben.
    Das ganze Schema erinnert mitunter stark an das "Yakuza Eiga" Genre, nur das es hier nicht zwei verfeindete Clans sind die um das Artefakt kämpfen.
    Bemerkenswert ist, wie hier Mord, Tod und Gewalt glorifiziert und als etwas positives dargestellt werden - RED NIGHTS thematisiert teils explizit und auf einzigartige Weise das Schmerz, Lust und sexuelle Begierde Hand in Hand gehen.


    Eine Reizüberflutung durch blutige Gewaltszenen findet bei RED NIGHTS zwar nicht statt, doch wenn Gewalt zum Einsatz kommt fällt diese wirklich hart und auch grafisch aus.
    Es verwundert fast schon das die FSK den Film in seiner unzensierten Fassung durchgewunken hat und den Verleiher nicht dazu nötigte die Schere anzusetzen - der Endkonsument in Deutschland guckt Glück mal nicht in die Röhre wie sonst oft üblich.


    Bei der Charakterzeichnung fällt direkt auf das hier auf das sonst übliche "Gut gegen Böse" verzichtet wurde - in RED NIGHTS gibt es keine Sympathieträger und alle Akteure sind von durchtriebener, bösartiger Natur.
    Dies ermöglicht dem Zuschauer die nötige Distanz zu wahren um den Film objektiver zu betrachten - eine löbliche Entscheidung damit der Stil von RED NIGHTS uneigeschränkt wahrgenommen und genossen werden kann.


    Die Leistungen der Protagonisten in RED NIGHTS sind wirklich klasse und auch wenn Carrie Ng (SEX AND ZEN, NAKED KILLER) sich hier etwas züchtiger und bedeckter gibt als in anderen Filmen, ist sie auch bei RED NIGHTS ein Blickfang von diabolischer Intensität.
    Auch die Französin Frédérique Bel (VAMPIRE PARTY - FREIBLUT FÜR ALLE, MATHILDE - EINE GROßE LIEBE) - die hier Catherine spielt - weiß zu überzeugen, spielt ihren Part berechnend kühl und bildet einen guten Kontrast zu Carrie Ng.


    Das man als Schauplatz des Films Hong Kong gewählt hat wirkt sich positiv auf den anvisierten Look und Stil von RED NIGHTS aus - trotz ihrer grellen Neonlichter und der Belebtheit versprüht die Metropole eine anonyme Kälte in der sich die Protagonisten mit ihren kriminellen Machenschafften unbeobachtet bewegen können.
    Dies wird z.B. auch in der Szene wo Catherine angeschossen am hellichtem Tag von den Polizisten nicht richtig wahgenommen wird sehr bewußt.


    Auf der musikalischen Seite bewegt sich RED NIGHTS auch stil-und zielsicher voran um dem Zuschauer ein audioVisuelles Erlebniss zu bieten und grade am Anfang des Films wird man Argentoesk verwöhnt.
    Die dort verwendete Komposition klingt nämlich sehr stark nach der Band "Goblin", die ja seineszeichens als Leibgruppe von Dario bezeichnet werden kann.


    RED NIGHTS beeindruckt zwar nicht durch ein ausgeklügeltes Script, kann dieses Manko aber durch den visuell sehr ansprechenden Style wieder wettmachen.
    Wem AMER - auch wenn RED NIGHTS nicht so extrem überstilisiert ist - gefallen hat dem dürfte auch diese Produktion hier zusagen, die durch ihre ekstatische Inszenierung einen in den Bann zieht.



    8 von 10 Phiolen

    BILDER :
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