Originaltitel: 엽기적인 그녀
Herstellung: Südkorea, 2001
Regie: Kwak Jae-Yong
Darsteller: Cha Tae-Hyun
Genre: Liebe, Komödie, Drama
Laufzeit: 138 Min.
Freigabe: Deutschland: FSK 12
Kinostart: 27.07.2001
Veröffentlichungen:
DVD Deutschland: 12.12.2007 (Laser Paradise)
DVD Deutschland: 25.06.2010 (Splendid)
Inhalt:
Gyun-Woo ist ein junger Student, allerdings kein besonders Guter... Als ihn seine Mutter drängt die Verwandtschaft zu besuchen, macht er sich auf den Weg zur U-Bahn. Ihm gegenüber sitzt ein hübsches Mädchen, aber leider ist sie äußerst betrunken und übergibt sich plötzlich. Er weiß nicht ob er Ekel oder Mitleid empfinden soll. Nachdem Gyun-Woo sie an der nächsten Haltestelle auf eine Bank legt, ist für ihn die Sache gelaufen. Doch sein Gewissen plagt ihn. Er kann sie nicht liegen lassen und schleppt sie mit allen Kräften zu sich nach Hause. Am nächsten Morgen weiß sie von Nichts und lässt den vermeintlichen Wüstling erst mal ins Gefängnis bringen. Als sich die Sache aufklärt, ist alles vergeben. Die Beiden werden unzertrennlich und die besten Freunde.
Meine Meinung:
Gegen jedes Lob zum Trotz ist "My Sassy Girl" in meinen Augen nun wirklich nicht das Aushängeschild für südkoreanische Beziehungskomödien/-dramen.
Die Story ist zwar nett gedacht, verliert sich aber während des Films zu schnell in langweilige Frasen, deren emotionales Empfinden sich meist nur auf die Mimik des geschundenen männlichen Darstellers bezieht und fast schon Bollywood reif ist, während der Moment der Szene vollkommen emotionslos bleibt.
Der Szenenaufbau ist flach. Statt mit den Emotionen des Zuschauers zu spielen, ihn zum lachen, zum weinen oder mitfiebern zu bewegen, klatscht man einfach eine Szene hin, in der das Mädchen sich mal wieder daneben benimmt und somit lediglich durch Gyun-Woo ein wenig Emotionen abbekommt, die aber keine Szene wirklich hervorheben kann.
Wo bleiben die witzigen Einfälle, wenn Gyun-Woo dem Vater des Mädchens gegenüber sitzt und ein Kondom aus der Tasche zieht? Stoff für eine wirklich ideal witzige Szene, doch der Zuschauer bleibt unberührt. Und wer hat eigentlich die Polizei gerufen, die Gyun-Woo für einen Vergewaltiger hält, was wieder total emotionslos bleibt, bis auf die Tränen von Gyun-Woo, der mit Reizgas außer Gefecht gesetzt wird.
Außerdem sind die Szenen oftmals zu surreal und verlieren somit ihre Glaubwürdigkeit, was es dem Zuschauer schwer macht, dem Film zu folgen oder ihn ernst nehmen zu können. Oder wie erklärt man sonst die Szene mit dem Militär?
Ein gewisser Witz gehört dazu und witzige Situationen müssen sein, aber bis auf diese übertriebe Szene, bei der jeglicher Witz verloren ging bleibt der Film witzlos. Die übrigen Szenen waren einfach nur erträglicher, aber immer noch nicht gut oder gar witzig.
Die Charaktere sind nur teilweise positiv aufgebaut. Gyun-Woo ist ein totaler Loser. Eine Memme, wie er im Buche steht, der sich unter den Pantoffel von dem tatsächlich Namenlos bleibenden Mädchen stellt und immer schön kuscht, während sich die "Namenlose" wie eine zickige Furie benimmt, die selbst kleinen Kindern Angst einjagt.
Man hat sich noch nicht einmal die Mühe gemacht ihr einen Namen zu geben!!!
Allerdings bleibt das Verhalten der beiden vollkommen unbegründet und so schafft es der Zuschauer lediglich eine Verbindung zu Gyon-Woo aufzubauen, während die "Namenlose" für den Zuschauer unverständlich und somit unerreichbar bleibt, bis zum Schluss ein wenig ihr Verhalten erklärt wird. Diese Erklärung ist allerdings einfach nur lieblos dahingeklatscht, um nach 2 Stunden den Zuschauer etwas wach zu rütteln, damit er sich das Ende ansieht, das ebensowenig Emotionen in einem weckt, wie der Rest des Films.
Fazit: Ein emotionskalter Film der sich nur ansatzweise im Schatten von "My Boyfriend is Type B" aufhalten kann und dass ohne jede Berechtigung. 5/10
Trailer: